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Outlander

Fremdgehen mit Kleist



Idee & Regie

Tom Ryser

Musikalische Leitung & Grafik

Skelt!

Produktionsleitung & Dramaturgie

Eva Watson

Bühne

Bea & Fabian Nichele-Wiggli

Produktionsassistenz

Catherine Rutishauser

On Stage (Full Length)

Gleis X

Oops @ SRF (Teil 1)

Gleis X

Oops @ SRF (Teil 2)

Gleis X

Aumatt TV

Gleis X

BKB Aktionären-GV

Gleis X

    Fremdgehen mit Kleist (1999/2000)

    | Skelt! | Gendertainment, Theater

    «Outlander» ist ein Spiel mit Heinrich von Kleists «Familie Schroffenstein».

    GESCHICHTE IST GANZ EINFACH.

    outlander ensemble

    Rossitz

    Peter ist tot!

    Peter, der jüngste Sohn von Rupert von Schroffenstein aus dem Hause Rossitz ist tot. Man hat ihn im Gebirge am Fluss gefunden. Schuld ist der blutsverwandte Nachbar, Sylvester von Schroffenstein aus dem Hause Warwand. Rupert schwört Rache.

    Hat er recht?

    Warwand

    In Warwand gibt man sich locker. Sylvester von Schroffenstein aus dem Hause Warwand lebt mit seinen zwei Frauen Gertrude und Gertrude und seiner Tochter Agnes fröhlich in den Tag hinein. Er nimmt Ruperts Kriegserklärung offenbar nicht allzu ernst.

    Alles nur Verstellung?

    «Wie zwei Spinnen in einer Schachtel verstricken sich die Schroffensteiner in einem Netz aus Verdächtigungen.»

    Erbvertrag

    «Seit alten Zeiten gibt es zwischen unseren beiden Grafenhäusern von Rossitz und von Warwand einen Erbvertrag. Kraft dessen nach dem gänzlichen Aussterben des einen Stammes der gänzliche Besitztum desselben an den anderen fallen sollte.»

    In Warwand hocken die Bösen und in Rossitz die Guten.

    Alles klar?

    Wyk

    Jeronimus von Schroffenstein aus dem Hause Wyk sieht das nicht so einfach. Er will die zerstrittenen Familien unbedingt wieder versöhnen.

    Ist er nun der Gute?

    Liebe

    Agnes von Schroffenstein aus dem Hause Warwand und Ottokar von Schroffenstein aus dem Hause Rossitz lieben sich heimlich. Wenn die beiden heiraten, wäre die Versöhnung der Familien perfekt. Aber auch Ruperts unehelicher Sohn Johann von Schroffenstein liebt Agnes.

    Wird nun aus Liebe Frieden?

    Krieg

    «Man nimmt einen Konflikt wahr, kann die jeweiligen Parteien verstehen, die beide auf ihr Recht pochen, aber selber kann man immer nur sagen: Deine Argumente stimmen, was aber noch nicht heisst, dass du Recht hast. Dies leuchtet jedem ein, und trotzdem enden Konflikte im Chaos, dem der Mensch nur den Krieg, der alles plattwalzt, entgegenzusetzen weiss.» T. Ryser

    Zum Stück

    Verantwortlich für dieses Projekt sind Tom Ryser, Skelt! und Eva Watson. Seit drei Jahren arbeiten sie als Produktionsgemeinschaft zusammen, seit einem Jahr unter dem Namen «Gendertainment». Der Gruppenname ist Konzept, das unterhaltsames Spiel mit Identitäten beinhaltet. Für dieses Projekt wurde künstlerische und organisatorische Zusammenarbeit mit anderen Institutionen gesucht: mit dem Theater Basel und Cîrqu’enflex. Koproduziert wird das Projekt mit Migros-Kulturprozent und unterstützt von Pro Helvetia, vom gemeinsamen Fachausschuss Theater und Tanz in der Region Basel/Kulturelles BS/BL und der Swisscom Mobile.

    Vor beinahe zweihundert Jahren stand Heinrich von Kleist auf der Rheinbrücke in Basel, im Gepäck einen Entwurf seiner «Familie Schroffenstein», und betrachtete fasziniert das fliessende Gewässer. Vielleicht kam ihm auf der Rheinbrücke die kriminalistische Idee, Peter, den Sohn des Rupert von Schroffenstein, beim morgendlichen Spielen in einem Fluss ertrinken zu lassen. Rupert schwört Rache für den toten Sohn, weil er Sylvester von Schroffenstein hinter dem Tod vermutet. «Wie zwei Spinnen in einer Schachtel» verstricken sich die Schroffensteiner in einem Netz aus Verdächtigungen. Einige Monate später soll Kleist mit hochrotem Kopf durch den Eichenwald der Aare-Insel bei Thun gerannt sein. Er stammelte unverständliche Sätze bis daraus Sprache ohne leere Stellen und Füllwörter wurde, die sein Trauerspiel «Familie Schroffenstein» auszeichnet. Vielleicht klangen Kleists Wortkaskaden von ihm selbst gesprochen wie Sprechgesang. Hier liegt auch eine der Begründungen, warum Tom Ryser, Skelt! und Eva Watson nach ihren erfolgreichen Produktionen «Gleis X» und «Prinzähssinnen» nun Kleists Trauerspiel als Quelle für ihre neueste Arbeit «Outlander» ausgewählt haben.

    Es ist die Sprachkonstruktion, fast eine Art Sprachballett, die sie interessiert. Der Text federt in seinem Rhythmus und treibt nach vorne. Und dieser Text, diese Geschichte, die nur noch in ihrer Grundmechanik verwendet wird, trifft auf die Qualität der Viel-zungen: Junge Darsteller, fast alle Ausländer der zweiten und dritten Generation, spielen und sprechen zunächst in deutsch, landen zeitweise in ihren jeweiligen Muttersprachen, chinesisch und arabisch, kurdisch und italienisch, französisch und englisch, um wieder zum Deutschen zurückzufinden.

    So wird denn während der Proben mit Sprache und Form gespielt, man erinnert sich an Sprichwörter aus der Muttersprache, die übersetzt ins Deutsche etwas ganz anderes bedeuten, härter oder weicher klingen, als sie eigentlich gemeint sind. So werden Missverständnisse und vor allem unterschiedliche Umgangsformen deutlich, die auch das Dilemma der Schroffensteiner beschreiben:

    In Warwand gibt man sich betont locker. Besucher werden gebeten, erst einmal Platz zu nehmen, der Hausherr Sylvester pflegt kultivierte Umgangsformen, seine Frauen, drei an der Zahl, sprechen unterschiedliche Sprachen, trotzdem versteht man sich. Anders Rossitz. In tiefer Trauer beweint man den toten Sohn. Man schwört auf Blut und Boden, und deshalb Rache. Die Wut ist verständlich und Geschichte scheint ganz einfach:

    In Warwand hocken die Bösen, in Rossitz die Guten. Aber plötzlich dreht die Geschichte, wird kompliziert, die Auseinandersetzung eskaliert in Krieg und wird damit ganz gegenwärtig. Tom Ryser erklärt: «Man nimmt einen Konflikt wahr, kann die jeweiligen Parteien verstehen, die beide auf ihr Recht pochen. Aber selber kann man immer nur sagen: Deine Argumente stimmen, was aber noch nicht heisst, dass du recht hast. Dies leuchtet jedem ein, und trotzdem enden Konflikte immer im Chaos, dem der Mensch nur den Krieg, der alles plattwalzt, entgegenzusetzen weiss.»
    Kompliziert und reizvoll wird die Geschichte der Schroffensteiner auch, weil die Liebe ins Spiel kommt. Agnes und Ottokar, die Kinder der zerstrittenen Häuser, treffen sich heimlich im Gebirge. Hier bekommt der Konflikt nicht nur ein anderes Zentrum, sondern für Tom Ryser besteht die Möglichkeit, das Konzept «Fremdgehen mit Kleist» zu verdeutlichen:

    «Die Liebenden buchstabieren sich langsam vom Deutschen ins Arabische. Die Zuschauer haben die Möglichkeit, ihre Sichtweise auf diese Liebesgeschichte in die fremde Sprache hineinzuprojizieren.»

    Matthias Günther

    Cast & Crew

    Das Team

    Idee und Regie

    Tom Ryser

    Musikalische Leitung & Grafik

    Skelt!

    Produktionsleitung & Dramaturgie

    Eva Watson

    Choreographie

    Bea Nichele Wiggli

    Bühne

    Bea & Fabian Nichele Wiggli

    Kostüme

    Gabriele Kortmann

    Regieassistenz

    Boris Nikitin

    Produktionsassistenz

    Catherine Rutishauser

    Mitwirkende alphabetisch

    Ottokar

    Tarek Abu Hageb

    Volk von Rossitz

    Marcel Bachmann

    Agnes

    Rula Badeen

    Johann

    Urs Baur

    Gertrude

    Olivia Cholette

    Aldöbern, Santing, Theistiner

    Marco Ercolani

    Tier / Krieger

    Simone Kaiser

    Volk von Warwand

    Mookie 🕯

    Tier / Krieger

    Fabian Nichele Wiggli

    Jeronimus

    Sanja Ristic

    Tier / Kriegerin

    Catherine Rutishauser

    Barnabe

    Bea Nichele Wiggli

    Eustache

    Ziska Schläpfer

    Rupert

    Skelt!

    Gertrude

    Moni Varga

    Sylvester

    Tom Ryser

    Theater Basel

    Technischer Direktor

    Reinhold Jentzen

    Technischer Produktionsleiter

    Beat Weissenberger

    Maschinenbautechnik

    René Borgne

    Schlosserei

    Lothar Deyk
    David Kunz
    Meinraud auf der Maur

    Beleuchtungsmeister

    Markus Küry

    Beleuchtung

    Thomas Giger
    Roger Flückiger

    Ton

    Beat Frei

    Möbel

    Marc Schmitt

    Leitung Kostümabteilung

    Karin Schmitz

    Gewandmeister Herren

    Ralph Kudler

    Gewandmeisterin Damen

    Fränzi Brodbeck

    Kostümmalerei

    Liliana Ercolani
    Rosina Plomaritis-Barth

    Fundus

    Selma Studinger

    Schuhmacherei

    José Luis Garcia

    Ankleidedienst Herren

    Werner Derendinger

    Ankleidedienst Damen

    Irma Studer

    Presse

    Kathrin Garthmann

    Fotos

    Sebastian Hoppe

    Ein besonderer Dank geht an alle SchneiderInnen des Theater Basel sowie an Stefan Bachmann, Fabian Degen, Martin Frank, Matthias Günther, Barbara Masson, Steffie Salvisberg, Michael Schindhelm, Anne Schöfer, Tom Till, Lars-Ole Walburg, Maarten Greve, Dirk Wauschkuhn, Peter Krottenthaler, Robert Hermann und Jürgen Wollweber.

    Vorstellungen

    Theater Basel

    29. März 2000
    01. April 2000
    05. April 2000
    10. April 2000
    27. April 2000
    29. April 2000
    03. Mai 2000
    05. Mai 2000
    08. Mai 2000
    13. Mai 2000
    15. Mai 2000
    20. Mai 2000

    Theaterfestival Auawirleben Dampfzentrale Bern

    09. Juni 2000
    10. Juni 2000

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    Presse