In den P-27-Texten wird Basel zum Kriegsgebiet, wo Hip-Hopper und Sprayer unter ständiger Bedrohung durch eine böswillige Polizei stehen. Doch was für Schwarze in New York oder Los Angeles zutreffen mag, wirkt auf Jugendliche aus der Nordwestschweiz übertragen unglaubwürdig: Schliesslich war Rodney King kein Basler.
Diese Fiktion wäre halb so schlimm, fände sich eine Spur Ironie bei der Sache oder täten P-27 sich weniger schwer mit ihren englischen und baseldeutschen Reimen und Parolen. Gegen den Rhythmus, und nicht mit ihm, pressen sie ihre Texte in die Musik, bleiben aber so oft bei Vokalen und Gutturalen hängen, bis ihre Stimmen klebrig und erschöpft wirken. Ein verfrühter Studiobesuch dürfte die Ursache dafür sein, beweist doch «Murder By Dialect», der Song, mit dem die Band erstmals Aufsehen erregte, dass sie zu besserem Handwerk fähig ist.
Ganze Arbeit hat sie beim Sammeln und Zusammensetzen von Klangfetzen zu eigenen Songs geleistet. Ausschnitte aus Filmen von Walt Disney und Alfred Hitchcock sowie Platten von Metallica und Andrew-Lloyd-Webber-Musicals treffen auf James Brown und Kraftwerk, und die Kontraste zwischen diesen Einflüssen werden voll ausgekostet. Auch wenn die CD dumpf tönt, so haben die wummernden Bässe und kratzigen Samples wenigstens den authentischen Klang des Übungslokals. P-27 geben Coolness und Strassennähe vor, doch macht die echte Frustration von Menschen, die ihr nicht ausweichen können, den besten Rap aus. So ist aus «Overdose Funk» zwar Hektik, aber nicht die nötige Dringlichkeit herauszuhören. Ambitioniert, wie das Konzept einer schweizerdeutschen Rapgruppe auch ist, dient dieses Album eher als Souvenir für den Heimgebrauch der Band denn als zwingende Ergänzung der Plattensammlung.
So läuft das meistens: Eine Szene entsteht, wächst und gedeiht, aber das grosse Outing passiert meist mit einer Band, die auch innerhalb der jeweiligen Szene ein Newcomer ist. In der Schweizer Hip-Hop-Szene sind das die Basler P-27.
«Rappen kann man in jeder Sprache, auch in Baseldytsch», sagt der 19jährige Sänger Skelt! der Hip Hop Band P-27. Am Donnerstag präsentierte P-27 im "Only One" die erste in Schweizerdeutsch gerappte CD.
Was etlichen gestandenen Basler Bands verwehrt bleibt, gelingt derzeit vier jungen Rappern. Kaum ist ihre erste CD auf dem Markt, spielen Radiostationen das Werk tagaus, tagein. P-27 heisst die Basler Formation, ihre Besonderheit: baseldeutsche Rap-Reime.
Sie zählen zu den herausragenden Bands des «Swiss Hip-Hop Movement». «Murder by Dialect», einer ihrer Beiträge auf dem zweiten Schweizer Rap-Sampler «Fresh Stuff 2», wurde von den einheimischen Radiostationen rauf und runter gespielt und verschaffte ihnen über Nacht einen Kultstatus in der helvetischen Hip-Hop-Szene. Jetzt beglücken «P-27» ihre Fangemeinde mit ihrem ersten Tonträger.
Basel hat endlich wieder die eigenen Megastars. Nein, so kampflos kann ein rechter Bebbi die Szene nicht einfach dem Berner Platten-Kuchen überlassen.
Mit einer Überdosis P-27 Funk wird eine ernstzunehmende Offensive gerappt. Vom Erfolg des Fresh Stuff 2 Samplers war man eigentlich vorgewarnt, was den Biss der zukunftsweisenden Formel P-27 betrifft.
Vor zwei Jahren erschien der Sampler «Fresh Stuff», der nach der Live-Manifestation CH-Fresh erstmals die Schweizer Rap-Szene auf Vinyl zusammenfasste. Inzwischen hat sich einiges getan, und der nun erschienene Nachfolger «Fresh Stuff 2» geht voll ab.
Knallbunt wie das von den Basler Rappern und gleichzeitigen Graffity-Künstlern der Gruppe P-27 gesprayte Cover für den Sampler «Fresh Stuff 2» erweist sich die Schweizer Hip-Hop-Szene voller Überraschungen.
Ein Basler Quartett eröffnet mit seiner Debüt-CD «Overdose Funk» endlich all jenen, die bislang nichts mit Rap anfangen konnten, eine Möglichkeit, diese Musik zu verstehen: P-27 rappen auf Schweizerdeutsch und haben so den Stein ins Rollen gebracht, endlich eine eigenständige Form von Schweizer Hip Hop zu entwickeln.
Die CD beginnt mit einem Intro, dass von DJ Radikkal und Tron massgeschneidert und mit viel Scratches versehen wurde.
Zehn Jahre nach Ausbruchs der Rap-Revolution in New York haben es die Deutschschweizer endlich auch geschafft, einen starken Tanzrhythmus mit einer starken Message zu verbinden.