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Drummeli 2017

19. Januar 2017Von: Rolf ZenklusenViews: 403

«Wir liefern dieses Jahr die Pointen, die letztes Jahr vermisst wurden.»

Regisseur Laurent Gröflin erklärt, wieso dieses Jahr auch Wagencliquen am Drummeli auftreten.

Nach der lauten Kritik im letzten inszeniert Regisseur Laurent Gröflin (38) ab dem 18. Februar sein zweites Drummeli. Im Interview mit dem «Vogel Gryff» küdigt Gröflin an, klassische Elemente wie die Balkonszene wieder einzuführen. Zudem sollen am diesjährigen Drummeli erstmals auch Wagencliquen auftreten.

Drummeli 2017 @ Vogel GryffBasler und Fasnächtler. Drummeli-Regisseur Laurent Gröflin spielt seit 30 Jahren Piccolo und ist aktiver Fasnächtler und Sujetverantwortlicher bei der Breo-Clique 1896.

Herr Gröflin, was haben Sie unternommen, um die Kritiker des letzten Jahres zu besänftigen?
Laurent Gröflin: Wir spielen wieder mit sehr vielen klassischen Situationen, die der Tradition des Drummeli entsprechen. Dazu gehören auch eine Balkonszene sowie ein Prolog und ein Epilog.

Letztes Jahr wollten Sie bewusst etwas anderes machen. 2017 ist also das Drummeli weniger anders?
Das Drummeli entsteht jedes Jahr neu und ist deshalb immer wieder anders (lacht). Aber im Ernst: Neben den erwähnten klassischen Elementen präsentieren wir sehr viele gute Pointen. Viele Szenen spielen direkt an der Fasnacht; der Bezug zum Fasnachtsmilieu ist wieder stärker, das ist auch bei den Kostümen sichtbar.

War das Drummeli letztes Jahr zu wenig traditionell?
Offenbar haben das viele Zuschauer so empfunden. Letztes Jahr haben wir den Fokus falsch gesetzt. Aber was heisst schon Tradition? Vor 100 Jahren war am Drummeli der Prolog auf Schriftdeutsch. Und früher ist der Prinz Karneval in Basel aufgetreten. Die Fasnacht muss doch lebendig bleiben und sich verändern dürfen.

Reden wir vom aktuellen Jahrgang. Wie wird das Drummeli 2017?
Es wird darum gut, weil wir dieses Jahr die Pointen liefern, die letztes Jahr vermisst wurden. Und weil wir Wiedererkennungseffekte liefern, die an frühere Drummeli-Jahrgänge erinnern.

Das Kernstück des Drummeli bleibt die Leistungsschau der Cliquen. Wie hebt sich das Drummeli sonst noch von anderen Vorfasnachtsveranstaltungen ab?
Bei uns stehen 1500 Leute auf der Bühne; so etwas bietet keine andere Vorfasnachtsveranstaltung. Bei uns wird die ganze Bandbreite abgebildet - vom klassischen Marsch «Aeschlemer» bis zum experimentellen Auftritt.

Wie stark nehmen Sie Einfluss auf die Verse? Lehnen Sie auch Texte von Autoren ab?
Mit dem Autorenteam findet ein laufender Austausch statt. Dass Texte abgelehnt werden oder abgeändert werden müssen, kann vorkommen. Die Texte verändern sich auch laufend, zum Beispiel werden aktuelle Begebenheiten eingeflochten.

Gibt es Änderungen im Schauspielensemble?
Wir mussten zwei Schauspieler ersetzen, die aus privaten Gründen aufgehört haben. Neu sind die beiden hervorragenden Schauspieler Rula Badeen und Andrea Bettini zum Ensemble gestossen. Zusammen mit Hugo Buser, «Skelt!», Patrick Gusset und Susanne Hueber bilden Sie eine gute Mischung.

Auf die Auftritte der Cliquen haben Sie wenig Einfluss, oder?
Das ist so (lacht); die Cliquen absolvieren ihren eigenen Auftritt. Wenn Sie aber Fragen zur Inszenierung haben, helfe ich gern.

Man hört, dass dieses Jahr Mitglieder von Wagencliquen auftreten. Wie soll das vor sich gehen?
Am Cortège sind die «Wägeler» immer sehr präsent. Die Waggis gehören unbedingt zur Basler Fasnacht, sind aber am Drummeli des Fasnachts-Comités noch nie aufgetreten. Das wollen wir nun ändern.

Was zeigen uns die Wagencliquen?
Was genau, verraten wir nicht. Die «Wägeler» zeigen am Drummeli einfach ihre Spezialität. Insgesamt treten 80 «Wägeler» auf.

2011 ist das Drummeli von der Messe Basel ins Musical Theater gezügelt. Sind Sie zufrieden mit diesem Standort?
Jeder Raum hat seine Vor- und Nachteile. Für die Cliquen ist es sicher toll, so eine grosse Bühne zu haben. Auch akustisch und technisch ist das Musical Theater ein toller Ort. Man kann dort zum Beispiel schwebende Elemente von der Decke runterlassen. Dass man sich nicht an Tische setzen kann, mag für das Publikum ein Nachteil sein.

Sie arbeiten jeweils während zwei Monaten als Regisseur für das Drummeli. Wie unterscheidet sich dieses Engagement von anderen Jobs?
Im Unterschied zu anderen Jobs arbeite ich für das Drummeli mit unglaublich vielen Menschen zusammen - es stehen rund 1500 Personen auf der Bühne. Speziell ist auch, dass wir unsere Proben im Elchkeller an der Rittergasse abhalten und erst kurz vor der Premiere ins Musical Theater können.

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