Gleis X - Ein Stück Hip Hop
Das erste Schweizer Hip Hop Theater (1997)

«Gleis X» - Hip Hop und Theater?!»
«WARUM HIP HOP IM THEATER...?
...DER GEHÖRT DOCH AUF DIE STRASSE!?»
Hip Hop ist eine Kraft, die aus dem Nichts kommt. Respektive eine Kraft, die nichts als Menschen und irgendeinen Ort braucht.
Hip Hop kam aus Amerika nach Europa. Diese Kunst-, Musik- und Lebensform ist hier bei uns aber nicht nur eine Kopie, sondern lebt von und für sich.
In der Vergangenheit wurde Hip Hop in unzähligen Radio- und Fernsehberichten als gewalttätige Modeerscheinung, die ja «so bald verschwinden wird, wie sie auch gekommen ist» leichtfertig abgetan. Dass Graffiti aber bereits 40 Jahre und die Rap-Musik bereits 30 Jahre alt geworden sind, wissen viele nicht. Frauenfeindlichkeit und Rassismus zählen zu den meistverbreitetsten Vorwürfen. Eigentlich ein Widerspruch in sich, da sich sehr viele Ausländer der zweiten und dritten Generation zu dieser nicht unumstrittenen «Szene» (wenn man diese Kultur so nennen kann) zählen.
Zum Stück
Wie fühlt sich ein Maler, der für seine Bilder (Graffiti) vor Gericht gestellt und verurteilt wird? Was sind «Tags»? Was ist die Triebfeder für die immense Kreativität, die in Form von Bildern, Tanz und Musik ausgedrückt wird? Warum werden Jugendliche gewalttätig? Was geschieht, wenn etablierte Kunstformen wie Hip Hop und Theater aufeinandertreffen? Wie kann man diese bunte und vielschichtige Kultur in einen Theaterabend packen? Wie entsteht aus einem Ameisenhaufen von 20 Körper-, Wort-, Spraydosen- und Turntable-Akrobaten, die charakterlich, künstlerisch und kulturell so verschieden sind, ein Ensemble? Fragen, deren Antworten uns Macher auch brennend interessierten.
Dies hat uns überhaupt zur Realisierung dieses Projektes bewogen. Denn sämtliche Darsteller waren bis dahin Laien in der Schauspielkunst, aber Profis im Hip Hop! Margot Gödrös war die einzige professionelle Schauspielerin in diesem Ensemble.
Wo das Wort an Bedeutung verliert, entstehen neuen Formen des Ausdrucks...HIP HOP!
Durch den Preisgewinn des «Ideen für Basel»-Wettbewerbs der Basler Kantonalbank wurde diese ganze Produktion überhaupt erst möglich, denn die BKB stellte die Geldmittel zur Verfügung, damit Hip Hop erstmals auf die Theaterbühne kam, wie er in dieser Form bis zum damaligen Zeitpunkt noch nie zu sehen war. Die Kulturämter beider Basel steuerten ebenfalls beträchtliche finanzielle Mittel zur Verfügung. Das Theater Basel unterstützte dieses Projekt, indem Anne Schöfer und Martin Frank die Dramaturgie des Stückes übernahmen und Marc Calame am Bühnenbild mitarbeitete, sowie durch personelle und infrastrukturelle Mittel während den Vorstellungen im Foyer des Hauses. Das Theater ROXY Birsfelden, welches die Probe- sowie Aufführungslokalität zur Verfügung stellte, ermöglichte dadurch ebenfalls die Realisierung.
Das Stück wurde geschrieben und produziert von Skelt!, einem aktiven Basler Hip Hop-Künstler, der auch in zwei Rollen auf der Bühne schauspielerisch mitwirkte. Regie führte der in Berlin lebende Schauspieler, Regisseur und Produzent Tom Ryser, welcher sich in der Schweiz sowie auch im Ausland mit zahlreichen Produktionen einen Namen gemacht hat.
Ryser's Inszenierungskonzept basierte auf der Idee, gänzlich auf gebaute Bühnenbilder zu verzichten. Stattdessen wurden die Handlungsorte und Stimmungswechsel durch die DarstellerInnen verkörpert, um die Aufmerksamkeit auf die Agierenden zu konzentrieren. Somit war es unter anderem möglich, schnelle Szenenwechsel zu realisieren, was dem Stück Tempo und Dynamik verleihte.
cast & crew
Autor, Produzent | Skelt! |
Regie | Tom Ryser |
Produktionsassistenz | Eva Watson |
Regieassistenz/Abendspielleitung | Marco Ercolani |
Dramaturgie | Anne Schöfer/Martin Frank |
Darsteller |
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Samir Abdel Hakeim | Tarek Abu Hageb |
Gaetano Torrizzi | Giuseppe Mavrici |
Mutter von Samir, Galeristin | Margot Gödrös |
Mutter von Samir, Galeristin (während der Gastspiele in Stuttgart) | Charlotte Heinimann |
Amisra | Rula Badeen |
Gina | Jenny Lützelschwab |
Patrick | Ronald Daems |
Bruno | Urs Baur |
Tim | Roger Obi |
Katinka | Nicole Ecker |
Katinka (während der Gastspiele in Stuttgart) | Karmen Jascur |
Demian (DJ) | Andreas Litwan |
Trösch (Polizist) | Marco Ercolani |
Streit (Polizist) und Jugendanwalt | Skelt! |
Tänzer | Ho Chung Mok |
Tänzer | Marcel Bachmann |
Tänzer | Michel Mathis |
Mélanie Joliat | |
Dina Sambar | |
Samuel Ingold | |
Patrick Cramatte | |
Jorge Gonçalves | |
Fabian Degen | |
Mitarbeit |
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Tanzchoreographie | Martin Schäublin |
Tontechnik | Samuel Weiss |
Beleuchtung | Marco Reiniger |
Bühnenbild | Marc Calame |
Bilder, Design, Bühnenbildmitarbeit | deSTYLE |
Dekoration & Billboard-Letters | Vasilios Lagos |
Galerie-Bilder | Tarek Abu Hageb |
Fotos | Christian Schnur/David Ryser |
Video-Mitschnitt | Guido Welte & Team |
Video-Dokumentationen | Jens Kull |
Graphic Artwork | Alex Walder |
Vorstellungen
Theater ROXY Birsfelden |
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Freitag | 05. September 1997 (Uraufführung) |
Samstag | 06. September 1997 (gecancelt wegen Verletzung) |
Sonntag | 07. September 1997 |
Mittwoch | 10. September 1997 |
Donnerstag | 11. September 1997 |
Freitag | 12. September 1997 |
Samstag | 13. September 1997 |
Sonntag | 14. September 1997 |
Dienstag | 16. September 1997 |
Mittwoch | 17. September 1997 |
Donnerstag | 18. September 1997 |
Freitag | 19. September 1997 |
Samstag | 20. September 1997 |
Theater Basel Foyer Grosse Bühne |
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Dienstag | 30. September 1997 |
Mittwoch | 01. Oktober 1997 |
Donnerstag | 02. Oktober 1997 |
Dienstag | 21. Oktober 1997 |
Mittwoch | 22. Oktober 1997 |
Donnerstag | 23. Oktober 1997 |
Theaterhaus Gessnerallee Zürich |
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Mittwoch | 4. März 1998 |
Donnerstag | 5. März 1998 |
Freitag | 6. März 1998 |
Samstag | 7. März 1998 |
Theater Basel Kleine Bühne
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Freitag | 24. April 1998 |
Theaterhaus Stuttgart
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Samstag | 27. Juni 1998 |
Sonntag | 28. Juni 1998 |