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Expo.02 - Ausfahrt Aargau

03. Juni 2002Von: (sda)Views: 5764

Eine Autobahn-Baustelle, die Spass macht

EXPO.02 Aargauer Kantonaltag mit achtstündiger Choreografie «Ausfahrt Aargau»

Nicht durchbrausen, sondern sich auf Neues einlassen und den Aargau kennen lernen: Am Kantonaltag auf der Arteplage Neuenburg haben rund 700 Aargauerinnen und Aargauer gezeigt, dass eine Autobahn-Baustelle durchaus Spass machen kann.

Eine Autobahn-Baustelle, die Spass macht

EXPO.02 Aargauer Kantonaltag mit achtstündiger Choreografie «Ausfahrt Aargau»

Nicht durchbrausen, sondern sich auf Neues einlassen und den Aargau kennen lernen: Am Kantonaltag auf der Arteplage Neuenburg haben rund 700 Aargauerinnen und Aargauer gezeigt, dass eine Autobahn-Baustelle durchaus Spass machen kann. «Ausfahrt Aargau» hiess die achtstündige Choreografie mit Live-Musik, in der Kinder, Jugendliche und Erwachsene auftraten. Die Hauptrollen auf der Tagesbaustelle vom Samstag spielten aber nicht sie, sondern drei Baumaschinen, PW 110R-1, Hutter-Bagger und Hutter-Baggerin.

Baumaschinen zeigen Gefühle

Sie bewiesen, dass für gewöhnlich stumm arbeitende Geräte Gefühle zeigen können, die man im allgemeinen Menschen zuschreibt. Sie zogen in den Krieg, trauerten oder waren eifersüchtig. Der Kuss zum Schluss gehörte ebenso zum mit Selbstironie gewürzten Spiel wie die Einsicht, dass es ein Fehler war, in den Krieg zu ziehen und das Schätzchen alleine zu Hause zu lassen, so wie es das bekannte Volkslied «Im Aargau sind zwöi Liebi» beschreibt. Und die Gefühle der Bagger vermochten offensichtlich zu fesseln: Tausende verfolgten in der Nachmittagshitze mit, wie das Bagger-Hochzeitspaar turtelte, den Nebenbuhler abwies und unter Beifall durchs Baulatten-Spalier rollte. Das Abendprogramm bestritten verschiedene Aargauer Musikformationen. «Ausfahrt Aargau» beginne im Alltag, sagte Projektleiterin Katja Gentinetta gemäss Redetext am offiziellen Empfang des Kantons in Neuenburg. Mitgewirkt hätten Erwachsene und Kinder aus Vereinen, Schule, Verwaltung und Wirtschaft. Sie hätte den Mut gehabt, sich auf Ungewohntes einzulassen. Bei den Vorbereitungen für das Expo-Projekt seien Menschen zusammengekommen, die sich im normalen Alltag nie begegnet wären: Safenwiler Schulmädchen, Baggerführer, Alphornspieler oder Männer vom Strassenunterhaltsdienst.

Überdurchschnittliches Engagement

Martin Heller, künstlerischer Direktor der Expo.02, lobte am offiziellen Empfang der Aargauer deren überdurchschnittliches Engagement. «Wenn Kantone ihren Tag mit so viel Phantasie durchführen, haben die Kantonaltage einen Sinn», sagte er. Auch wenn viele Werte in den letzten Jahrzehnten an bindender Kraft verloren hätten, sein in der Schweiz das Zusammengehörigkeitsgefühl noch vorhanden, sagte der Aargauer Landammann Ernst Hasler. Doch habe er erfahren, wie wenig und wie oberflächlich man sich trotz kurzer Distanzen und Vernetzung kenne. Sich gut zu kennen, schaffe Vertrauen. An diesem Punkt habe das Projekt «Ausfahrt Aargau» anknüpfen und einen mutigen und selbstbewussten Kanton zeigen wollen. Unter anderem vier SBB-Extrazüge hatten Akteure, Ehrengäste, Politiker und Zuschauer aus dem Aargau nach Neuenburg gebracht. Das Material für die Tages-Grossbaustelle war schon in der Nacht zuvor zur Arteplage transportiert worden - Original-Bausignalisationen mit originellen Texten wiesen auf die «Ausfahrt Aargau» hin.

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